Erhöhtes Risiko für anticholinerge Effekte und QT-Zeit-Verlängerung

Number: 2472 Level: 13

Unter Gabe von Ketoconazol, ebenfalls einem starken CYP3A4-Inhibitor, kam es zu einer Verdoppelung der AUC von Solifenacin. Unter erhöhten Konzentrationen kann es zu einer verstärkten Wirkung von Solifenacin kommen. Das Risiko für das vermehrte Auftreten unerwünschter anticholinerger Effekte wie Erregung, Akkommodationsstörungen, Mydriasis, Mundtrockenheit, Obstipation, Tachykardie und Miktionsstörungen ist erhöht. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung oder mit mittelschwerer Leberfunktionstörung ist die Kombination gemäss Fachinformation kontraindiziert. Unter Therapie mit Clarithromycin ist in Kombination mit Solifenacin das Risiko für eine Verlängerung der QT-Zeit bzw. Torsades de pointes erhöht.

Interaction Level 13
13
Level

Interaction Details

Group 1
G04BD08
Group 2
J01FA09
Level Description
Kombination meiden
Mechanism
Solifenacin wird in erster Linie über CYP3A4 metabolisiert. Clarithromycin ist ein starker Inhibitor dieses Isoenzyms, sodass die Verstoffwechselung von Solifenacin vermindert wird. Daher kann es zu höheren Konzentrationen kommen. Solifenacin wurde mit Verlängerungen der QTc-Zeit im EKG assoziiert, unter Clarithromycin ist ein erhöhtes Risiko für Torsades de pointes bekannt.
Recommended Measures
Die Kombination sollte vermieden werden. Ist sie unumgänglich, sollte die maximale Dosis von Solifenacin auf 5 mg beschränkt werden. Der Patient sollte sorgfältig auf Anzeichen für unerwünschte anticholinerge Wirkungen und verlängerte QTc-Zeit (EKG-Kontrollen), veränderte Nierenfunktion und Hyperkaliämie überwacht werden.