INR-Abfall – erhöhtes Thromboserisiko

Number: 5867 Level: 11

Die Wirksamkeit oraler Antikoagulantien ist in Kombination mit Johanniskraut reduziert. Dies wurde für Warfarin und Phenprocoumon gezeigt. Die 10-tägige Einnahme von Hypericum-Extrakt führte zu einer signifikanten Abnahme der AUC einer Einzeldosis Phenprocoumon (Maurer et al, Eur J Clin Pharmacol 1999a; 55:Abstract 22).

Interaction Level 11
11
Level

Interaction Details

Group 1
N05CP03
Group 2
B01AA04
Level Description
Kontraindiziert
Mechanism
Johanniskraut induziert diverse CYP, unter anderem CYP3A4 und CYP2C9 und somit wird auch der Metabolismus von Phenprocoumon beschleunigt.
Recommended Measures
Johanniskraut und orale Antikoagulantien nicht zusammen einnehmen. Falls kombinierte Therapie unumgänglich ist, insbesondere in den ersten Wochen nach Beginn und Stopp sowie bei Dosisänderung von Johanniskraut den INR engmaschig monitorisieren und bei Bedarf Phenprocoumondosis anpassen. Nach Absetzen von Johanniskraut ist aufgrund des Wegfalls des enzyminduzierenden Effekts mit einem INR-Anstieg zu rechnen. Damit erhöht sich das Blutungsrisiko.