Wirkungsveränderung von Tamoxifen möglich

Number: 8129 Level: 13

Es existieren derzeit keine Studien, die den Einfluss von Fluvoxamin auf Tamoxifen untersucht haben. Fluvoxamin hemmt CYP2D6 kaum, so dass eher nicht zu erwarten ist, dass die Bildung der aktiven Tamoxifen-Metaboliten deutlich vermindert wird. Eher kommt es wegen der CYP3A4-Hemmung durch Fluvoxamin zu einem verstärkten Tamoxifen-Abbau über CYP2D6. Dadurch könnte das Risiko für Tamoxifen-Nebenwirkungen (u.a. Hitzewallungen, QT-Zeit-Verlängerung) steigen.

Interaction Level 13
13
Level

Interaction Details

Group 1
N06AB08
Group 2
L02BA01
Level Description
Kombination meiden
Mechanism
Tamoxifen wird über CYP3A4 und CYP2D6 zu aktiven Metaboliten umgewandelt. Der Hauptmetabolit Endoxifen, der viel stärker wirksam ist als die Muttersubstanz Tamoxifen, wird über CYP2D6 gebildet. N-Desmethyltamoxifen, welches in etwa die gleiche biologische Aktivität wie Tamoxifen hat, entsteht hauptsächlich durch CYP3A4. Fluvoxamin hemmt CYP2D6 kaum und CYP3A4 gering.
Recommended Measures
Anderen Antidepressiva, die nicht oder weniger mit Tamoxifen interagieren, ist der Vorzug zu geben. Als Mittel 1. Wahl gilt zum Beispiel Venlafaxin, für welches bisher keine klinisch relevante Wechselwirkung mit Tamoxifen nachgewiesen wurde.